Was ist das Projekt MEAPP
Viele Menschen mit Behinderungen haben einen Anspruch auf Assistenzleistungen – doch nicht alle wissen davon. Gerade die Suche nach verlässlichen Informationen, verständlich erklärt und auf die persönliche Situation zugeschnitten, kann zur Herausforderung werden. Genau hier setzt das Projekt MEAPP an, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von Oktober 2023 bis April 2026 gefördert wird. Ziel ist es, ein mehrsprachiges, barrierearmes und alltagstaugliches Assistenz-Portal für den Landkreis Northeim zu entwickeln, das Betroffenen konkrete Hilfe bietet und damit ihre gesellschaftliche Teilhabe verbessert.
Die Projektpartner bei MEAPP
Pro Inklusion e.V. engagiert sich als Projektpartner seit Beginn aktiv für die Umsetzung dieses Vorhabens. Gemeinsam mit dem technischen Partner Helferportal GmbH und der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg arbeitet das MEAPP-Team an einem dreistufigen Aufbau:
Dreistufiger Aufbau von Webseite, Portal und digitaler Assistenz
Zunächst wurde eine Informations-Webseite realisiert, die ab sofort unter northeim.assistenz-portal.com erreichbar ist. Dort finden Sie leicht verständliche Informationen rund um Assistenz- und Pflegeleistungen, Hinweise auf regionale Anlaufstellen sowie Erklärungen zur Finanzierung – alles in einfacher Sprache. Die Seite richtet sich an Menschen mit Beeinträchtigungen, Angehörige und Unterstützende, die sich schnell einen Überblick verschaffen möchten.
„Wir erleben immer wieder, dass Menschen ihren Anspruch auf Assistenz gar nicht kennen oder nicht wissen, an wen sie sich wenden können“, sagt Susanne Grebe-Deppe von Pro Inklusion e.V. „Deshalb war es uns wichtig, eine Informationsquelle zu schaffen, die nicht nur korrekt ist, sondern auch wirklich verstanden wird.“
Die Webseite bildet den ersten Baustein von MEAPP – zwei weitere folgen:
Bis 2026 entsteht im Rahmen eine partizipativen Forschungsprojektes ein digitales Vermittlungsportal, das passgenau Assistenzleistungen vermitteln soll. In dem Zusammenhang gilt es auch zu ermitteln, welche Hürden es innerhalb des Prozesses nach dem Genehmigungsverfahren bis hin zur Umsetzung der Assistenz zu überwinden gilt und wo noch Bausteine aus dem Weg geräumt werden müssen, um Teilhabe möglich zu machen.
Zudem wird ein digitaler Treffpunkt für sogenannte Sorgegemeinschaften eingerichtet – also für Personen, die gemeinsam Verantwortung für die Versorgung eines Menschen übernehmen.
Besonderer Wert wird bei allen Komponenten auf Barrierearmut und Mehrsprachigkeit gelegt. So ist bereits vorgesehen, die Webseite ab Herbst 2025 auch auf Englisch, Ukrainisch und Arabisch anzubieten – ein wichtiger Schritt für mehr Teilhabe in einer vielfältigen Gesellschaft.
Das Projekt MEAPP zeigt, wie moderne Technologien helfen können, Hindernisse im Alltag abzubauen – indem sie nicht nur informieren, sondern auch Wege zur Unterstützung aufzeigen.