Inklusion möglich machen: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Runder Tisch“, die der Northeimer Verein Pro Inklusion e.V. viermal im Jahr durchführt, war dieses Mal das Team von ROCKHARZ mit ihrem inklusiven Projekt „Kultur für Alle“ zu Gast. Organisiert und begleitet wurde der Abend von Projektmitarbeiterin Hannah Bellmann.
ROCKHARZ, das jährlich auf dem Flugplatzgelände in Ballenstedt im Harz stattfindet, zählt mit rund 25.000 Besuchern zu einem der größten Metal-Festivals Deutschlands – und zeigt, dass jeder Event Raum für Teilhabe und Gemeinschaft bieten kann – wenn konsequent auf Barrierearmut, Austausch und Offenheit gesetzt wird.
Bei der Veranstaltung begrüßte Christel Eppenstein, stellvertretende Vorsitzende von Pro Inklusion e.V., die Gäste – und ließ sich auch als „Nicht-Metal-Fan“ von den Möglichkeiten auf dem Festival begeistern.
Das ROCKHARZ-Inklusionsteam stellte eindrucksvoll dar, wie viel Engagement und logistische Planung nötig sind, damit ein großes Event wirklich für alle erlebbar wird. Mit dabei waren u.a. Juliane und Markus (Team Infrastruktur & Inklusion) sowie Björn, selber Rollstuhlfahrer und zuständig für Inklusion und Kommunikation.
So setzt ROCKHARZ Inklusion um
Vor dem Festival steht bereits ein exklusiver Kommunikationskanal bereit. Menschen mit Behinderung haben rund um die Uhr eine erreichbare Anlaufstelle an der Rezeption. Es gibt ein „Inklusions-Camp“, in dem auch extra große Duschcontainer und E-Rollstuhl-gerechte mobile Toiletten bereitstehen. Die Wege auf dem Gelände werden so vorbereitet, dass sie mit einem Rollstuhl befahrbar sind. Der Eintritt für eine begleitende Assistenz-Kraft ist frei. Ein 24-Stunden-Pflegedienst wird im 3-Schichtbetrieb betrieben, es stehen ein Pflegecontainer mit Pflegeliege und Deckenlifter für Schwerstbehinderte zur Verfügung. Ein mobiles Sanitätshaus und ein E-Rollstuhl-Verleih bzw. eine Rollstuhlvermietung sind vor Ort, um mit Ersatzteilen oder Reparatur zu unterstützen. Es wurde eine Navigations-App für Sehbehinderte programmiert, die per Vibrationssignal Anweisungen gibt. Selbst an ein Dialyse-Shuttle und „Sunflower“-Badges“ für Menschen mit nicht sichtbarer Behinderung wird gedacht.
Björn sagt ganz deutlich: „Wir können nicht für alle alles barrierefrei gestalten. Aber wir nehmen Kritik verbunden mit Lösungsansätzen ernst und schauen dann, wie wir besser werden können.“
Das Ziel von ROCKHARZ: Inklusive Events für Alle
Best-Practice-Methoden erarbeiten, Materialien bereitstellen, professionelle Beratung für andere Veranstalter bieten und finanzielle Unterstützung sichern. Damit soll Barrierefreiheit nicht nur Ausnahme, sondern selbstverständlicher Standard werden.
„Kultur muss für alle zugänglich sein – ganz unabhängig von körperlichen oder sinnlichen Einschränkungen“, so das Credo der ROCKHARZ-Verantwortlichen.
Pro Inklusion e.V. freut sich, mit dem „Runden Tisch“ einen Raum bieten zu können, in dem solche Impulse öffentlich gemacht werden – und hofft auf Nachahmer bei anderen Kultur- und Sportveranstaltern im Landkreis Northeim.
Sie möchten Inklusion auf Veranstaltungen umsetzen?
Pro Inklusion e.V.
Projekt „Netzwerk Inklusion und Teilhabe in Freizeit, Kultur und Sport im Landkreis Northeim“
Ansprechpartnerin: Hannah Bellmann
E-Mail: info@proinklusion-northeim.de
Telefon: 05551 9103995
